Vor ein paar Tagen war ich mit meiner Schwester und ihrem Freund Drachen steigen lassen. Es war ein echt toller Tag mit einiiigen Regenbögen und viel Gelächter. Sind die beiden nicht süß ?
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Dienstag, 29. Oktober 2013
Sonntag, 27. Oktober 2013
Red leaves falling
red leaves falling through the branches
making their way to the ground
blowing by the flowers sleeping
no one knows the leaves are leaving
every flower stares and watches
as the wind takes me away
- Haste The Day
Montag, 14. Oktober 2013
Samstag, 12. Oktober 2013
Montag, 7. Oktober 2013
Ordner zu. Ordnung da.
Sie standen zu fünft im Kreis an der Haltestelle. Ein
kleiner Kreis inmitten von vielen anderen, rund um die Einbuchtung, in der die
Busse hielten, die sie alle zu unterschiedlichen Orten brachten. Es wurde kalt,
die Blätter fielen im Wind hinunter, der Sommer war vorüber, aber niemand
glaubte das wirklich, wollte das glauben, niemand zog sich warm genug an
und sie alle froren. Eine der fünf war
sie. Sie kannte die vier anderen, also nicht wirklich, aber flüchtig, sah sie
oft, hatte mit niemandem was zu tun, aber mit ihnen immer noch mehr als mit
allen anderen, die dort standen und alleine stehen wollte sie doch auch nicht.
Die Rothaarige redete mit dem Kleinen mit der Brille über Physik und die
Lehrerin, die aussah wie eine Schülerin. Der Große mit der kleinen Nase redete
mit Ben, wahrscheinlich hieß Ben in Wirklichkeit Benjamin, aber das wusste sie
nicht, es war bloß eine Vermutung. Immerhin wusste sie seinen Namen, im
Gegensatz zu denen der anderen. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern
woher sie ihn kannte, aber sie war sich sicher, dass er so hieß. Mal hörte sie
bei dem Gespräch zu, mal bei einem anderen, doch mitreden wollte sie nicht. Wenn ihr Blick vorher ziellos durch die Runde
geschwiffen, durch die Lücken zwischen den Köpfen ins Leere und über die
Menschen hinaus gerichtet war, so hielt er jetzt an Ben fest. Noch nie hatte
sie ihn genauer angesehen. Im gleichen Moment fragte sie sich warum. Eigentlich
war er doch ganz okay. Also vom Äußeren her, mehr kannte sie noch nicht von ihm. Diese kleinen Bewegungen,
die er mit seiner Hand am Gurt seiner Tasche machte, irgendwie fesselten sie sie.
Eine ganze Weile hörte sie nirgends mehr zu und schaute nur diesen kleinen
Zuckungen seiner langen, knochigen, aber dennoch starken Finger über das feste
schwarze Band, an dessen Ende all seine
Bücher, Notizen, sein Kalender, sein Ausweis, an dem einfach alles hing, zu. Bis
sie begriff, dass sie diese Handbewegungen kannte, von den Videos der Musiker,
die sie liebte. Er spielte Gitarre auf seiner Tasche. Schnell und bestimmt
spielte er in echt auch, dachte sie sich. Da begann sie erst den Rest seines
Körpers wahrzunehmen. Die eingefallenen dunklen Augen, die großen Ohren, die
hellbraunen kurzen Haare. Sie erinnerte sich:
damals, als er auf ihre Schule kam, waren sie noch lang gewesen, wie bei allen
Jungs, abgesehen von vereinzelten Ausnahmen, zu der Zeit. Ihr Blick glitt zu
den breiten Schultern, den anderen Arm hinunter, bis zur anderen Hand. Er hielt einen schwarzen Ordner in ihr.
So einen ganz normalen, dunklen, dicken Ordner, wie ihn fast jeder Dritte
hier hatte. Aber er hielt ihn anders, fester, er trommelte zwar mit seinen
Fingerkuppen einen ihr unbekannten Rhythmus, mit einer Selbstverständlichkeit, die keine Taktfehler
zuließ, auf die Rückseite, doch es war Härter als das Gitarrenspiel am Gurt.
Jeder Schlag war hart und präzise und es kam ihr so vor als ob jedes Mal ein
Vorhängeschloss zufiel, wenn er einen seiner Finger auf die harte Pappe fallen ließ.
Der Ordner schien vollgestopft mit
Papieren zu sein, chaotisch eingeheftet, die Blätter allesamt mit diesen
kleinen Papierüberresten vom Kollegeblock noch am Rand. War ein Ordner nicht
dazu da um Ordnung zu halten, ging ihr durch den Kopf. Fest verschlossen, sodass
ihn von außen niemand öffnen kann. Nur um die Undordnung die dahinter steckte, nicht preisgeben zu
müssen. „Ben? Kommst du mit? Der Bus ist
da.“ Tönte von weiter hinten eine Mädchenstimme. Ben antwortete „Ja sofort. Warte kurz.“ Wieder dem Großen
zugewandt meinte er „Naja bis morgen, dann werden wir ja sehen ob sie mal
pünktlich den Unterricht beendet oder nicht“. Ben lief zum Bus, bekam ihn noch
und verlor im Laufen eines der Blätter, das sich aus seinem Ordner gelöst hatte
und unbemerkt auf den Bordstein fiel.
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Bummelbahn.
Sie saß am Bahngleis, 6 Minuten noch bis die Bahn die sie nach Hause brachte, eintrudelte. Die Hektik der Menschenmassen mal außer Acht gelassen, war es ruhig und ihre Gedanken schweiften im Geräusch der befuhrenen Gleisen ab.
Züge sind wie wir. Es gibt einen Anfang und ein Ende, einen Start und ein Ziel.
Jeder Zug tritt seine eigene Reise an, fährt auf seinen eigenen Gleisen und hat irgendwann seine eigene Endstation. An Bahnhöfen, Stationen unseres Lebens, machen wir Halt, laden unsere alten Laster
aus und nehme neue Eindrücke auf, unsere Passagiere wechseln und wir kommen mit anderen Zügen in Kontakt. Manchen Zügen werden weitere Wagons angehangen, die gemeinsam mit ihnen der Rest der Reise bestreiten oder eben irgendwo wieder abgehangen werden. Die Fahrgäste die unsere Räume füllen, die sind das Ich eines jeden Zuges, der Charakter. Wenn jemand ein- oder aussteigt verändern wir uns. An keiner unserer Stationen kommen wir zwei mal vorbei und an keinem Halt sind wir die selben. Wir lernen, wir wachsen, wir reifen, wir nutzen ab. Wir kommen unserer Endstation näher.
Es gibt Schnellzüge und Bummelbahnen. Schnellzüge kennen ihr Ziel von Anfang an, rasen durch das Land des Leben und erreichen mit wenigen Haltestellen ihr Ziel. Die Bummelbahn hingegen wechselt oft ihr Inneres, nimmt viel auf und lässt viel zurück, trifft an jedem Bahnhof neue Züge, von denen manche sie ein Stück lang parallel begleiten und manche nur einmalige Begegnungen sind. Eine Bummelbahn hat wahrscheinlich genau so viel Platz für Fahrgäste wie ein Schnellzug, aber sie wechselt sich viel öfter aus. Manche steigen ein und verlassen die Bahn direkt wieder am nächsten Halt. Andere bleiben vom Start an bis ans Ziel sitzen.
Eine weitere Parallele zwischen uns und Zügen ist unser Äußeres, wir haben beide ein Äußeres. Züge behalten ihr Erscheinungsbild in der Regel, aber auch sie können von Unfällen und ihrer Umgebung geprägt sein. Ein Mensch trägt Narben von einer Prügelei - ein Zug eine Schramme. Ein Mensch bekommt Brandwunden - ein Zug bekommt Graffitis. Ein Mensch hat einen Autounfall und verliert sein Augenlicht - ein Zug wird zum Tatort eines Terroranschlags und verliert nicht nur viele seiner Seelenstückchen, sondern auch seine zerschlagenen Fenster zerfallen in Scherben. Züge sind wie wir und wenn ich ein Zug wäre, wäre ich eine Bummelbahn.
Eine weitere Parallele zwischen uns und Zügen ist unser Äußeres, wir haben beide ein Äußeres. Züge behalten ihr Erscheinungsbild in der Regel, aber auch sie können von Unfällen und ihrer Umgebung geprägt sein. Ein Mensch trägt Narben von einer Prügelei - ein Zug eine Schramme. Ein Mensch bekommt Brandwunden - ein Zug bekommt Graffitis. Ein Mensch hat einen Autounfall und verliert sein Augenlicht - ein Zug wird zum Tatort eines Terroranschlags und verliert nicht nur viele seiner Seelenstückchen, sondern auch seine zerschlagenen Fenster zerfallen in Scherben. Züge sind wie wir und wenn ich ein Zug wäre, wäre ich eine Bummelbahn.
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